Zeichen und Wunder
von Heidemarie Stadlbauer
Ein Auszug aus einem Bericht an meine Schwester unmittelbar nach der VisionsWerkstatt auf der Insel La Palma.
Der wichtigste Punkt war für mich, dass ich mich getraut habe, a l l e s zu träumen, nämlich auch noch einmal diesen Traum von einem Seminarhaus. Das war so eine gefühlsmäßige Herausforderung für mich, das kannst du dir gar nicht vorstellen, weil ich schon beim Denken an solche Grenzen gestoßen bin: Ich doch nicht, ich hab ja nichts geerbt an Grund und Boden und Haus, und um Gottes willen, die Größenordnung, in der ich mir das vorstelle, das hat mir eine solche Angst gemacht! Aber ich hab’s meinem Visionspartner erzählt, was ich mir da vorstelle, und hab es ausgeschmückt. Vor der Gruppe hab ich’s wieder beinahe nicht sagen können, immer diese Stimme, die den Traum abtut als Unsinn und Hirngespinst und so. Das war die wesentliche Barriere, die ich da durchstoßen habe, glaube ich, mir das zuzugestehen und es für möglich zu halten.
Und dann der Weg des Herzens. Es war einfach zauberhaft. Am höchsten Punkt konnte man über den Wolken den schneebedeckten Vulkan Teide von Teneriffa sehen wie eine Erscheinung, eine Gottheit. Die Energie ging höher und höher. An meinem Rastplatz vor einem riesigen Vulkankrater erschienen zwanzig oder dreißig Geckos und einer kletterte an mir hoch. Auf dem Rückweg fanden wir uns zu dritt bei den Steinspiralen und Herzen, die Wanderer gelegt hatten, wieder und sangen das Gayatri-Mantra.
Am nächsten Tag schließlich formulierten wir alle unsere Vision.
Ich habe angefangen mit „Ich bin ...” und dann hab ich aufgeschrieben, was ich fühle und hab’s irgendwie übersetzt oder umgestaltet, jedenfalls waren da schließlich eineinhalb Seiten, auf denen stand, wofür ich auf der Welt bin, eindeutig und klar.
Nach und nach verschwand die Aufregung und Anspannung in Bezug auf die Umsetzung meiner Vision und machte dem Gefühl Platz, meinen Auftrag hier auf der Erde vollständig angenommen zu haben. Ich merke, wie viel Kraft es mir gibt, wenn ich dazu stehe, wer ich bin, und auch danach handle.
Meine Vision
Ich nehme die Spannung zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Liebe und Angst, Widerstand und Hingabe als zu einem pulsierenden Leben im Hier und Jetzt gehörig an. Dahinter spüre ich die große Stille, aus der alles hervorkommt und in die alles zurückkehrt und in der alle Möglichkeiten vorhanden sind. Ich bin frei.
Aus der Stille, aus meinem innersten Sein heraus, geschehen die Dinge, die zu meinem Leben gehören. Ich bin mir bewusst, dass dies nicht MEIN Leben ist. Es ist einfach das Leben, das durch mich fließt und mich trägt und bewegt und das sich durch mich ausdrückt, facettenreich und vielgestaltig.
Weder bin ich verletzt, noch bin ich heil. Wer bin ich? Ich bin die vollkommene Quelle, die sich in der Erfahrung der Individualität selbst erkunden mag.
In immer wiederkehrenden Zyklen, wie das Ein- und Ausatmen der See, weist die gesamte Schöpfung darauf hin, was unaussprechlich ist. Es ist immer da, ob ich es will oder nicht. Unaufhörlich sprechen alle Erscheinungen wortlos von Geburt und Tod und davon, dass nichts jemals verloren gegangen ist und auch nichts gewonnen werden muss.
Obwohl es keine Mission gibt, die zu erfüllen wäre, bin ich doch bereit, sie zu erfüllen. Ich gebe mein Bestes im Wissen darum, dass ich nichts besser machen kann, weil ich gut bin, wie ich bin. Ich bin bereit, alles zu verlernen, was ich je gelernt habe.
Unbeirrbar, unbestechlich und unerschrocken diene ich dem Ungeteilten, indem ich mich dir, Leben, hingebe.
Mein höchstes Potential ist erfüllt, wenn ich ein Universum des Überflusses erschaffen kann und bereit bin, im Nichts zu leben.
Ich weine und lache, es ist alles eins.
März 2004, La Palma
Wie hat die Vision mein Leben verändert?
Nun, das Seminarhaus wurde Realität. Es erhielt den Namen „IONA Haus“, benannt nach meiner geliebten heiligen Hebrideninsel IONA, auf die ich, einer Einladung zu einer „Houseparty“ folgend, geraten war, einer Einladung zum Singen und Lachen und Wandern, ausgesprochen von der Engländerin Gemma Walker. Sie war meine erste spirituelle Lehrerin, die mich den Weg des Herzens gelehrt hat und die „Traumarbeit auf dem SUFI Weg des Herzens“ (eine Methode, Träume auf der höchst möglichen spirituellen Ebene zu deuten).
Das IONA Haus wurde in diesem Geiste geführt, es gab „Traumgruppen“, viele Jahre Astrologieunterricht, später Gruppen zu „The Work of Byron Katie“ und Informationsabende zur „VisionsWerkstatt“, die Einladung von Lehrern von „Ein Kurs in Wundern“ und der „Psychologie der Vision“ (nach Chuck & Lency Spezzano), Biodanza- und schließlich Yogagruppen. Es diente auch als Treffpunkt für familiäre Feste und die Weihnachts-, Silvester- und Geburtstagsfeiern der VisionsWerkstatt.
Gleichzeitig begann die Zusammenarbeit mit Günther in der VisionsWerkstatt und später den von uns beiden entwickelten spirituellen „Retreats“. Seine Abenteuer- und Unternehmungslust und meine Künste in Kombination. Eine gute, lehrreiche, bewegende Zeit für uns beide und viele SeminarteilnehmerInnen in 10 Jahren der Zusammenarbeit.
Vor allem aber blieb ich am Erkunden und Erweitern der spirituellen Dimension des Lebens: Ich arbeitete mich durch das Text- und Übungsbuch von „Ein Kurs in Wundern“, besuchte die Seminare von Daniel Odier und lernte seinen einzigartigen konzeptfreien Zugang kennen, erlernte Yoga in verschiedenen Traditionen, um es weiterzugeben und als Sadhana täglich selbst zu praktizieren. Meine uralte spirituelle Heimat aber ist die zeitlose „Solare Tradition“, deren kostbares Wahrheitswissen durch Aaravindha Himadra weitergegeben wird. Ich bin ihr wieder begegnet, Danke!
Heidemarie Stadlbauer
Geb. 1950 im Zeichen Fische, ab 1988 selbstständig als Astrologin, Certified Trainerin für „The Work of Byron Katie“, Trauminterpretation auf dem SUFI Weg des Herzens und Yoga-Lehrerin.
Heidemarie war von 2005 bis 2014 Co-Partnerin in der VisionsWerkstatt. Sie hat 10 Jahre lang einen Großteil der Seminare mitgeleitet und begleitet und wird allen TeilnehmerInnen unvergesslich bleiben.
Kontakt:
Auszug aus dem BUCH: Glut unter der Asche. Das La Palma-Prinzip für ein geglücktes Leben. Ein Mut-Mach-Buch.